Service: Ein DSD-fähiges NAS selbst bauen
Selbst ist der Mann: Wenn man auf dem
neuesten Stand der Dinge sein will, muss
man manchmal selber Hand anlegen.
W
er mit offenen Au-
gen über die diesjährige High End ge-
laufen ist, wird ein Buchstabenkürzel
ganz oft gelesen haben: DSD. Das ist
das 1-Bit-Format, das für das SACD-
Mastering genutzt wird, und genau
diese Master bieten einige Portale ja
mittlerweile als Download an. Ob man
das braucht, sei mal dahingestellt, doch
fühlen wir von EINSNULL uns in der
Pflicht, Sie auf das, was uns die Zu-
kunft bescheren wird, vorzubereiten.
Denn Stand der Dinge ist folgender:
Selbst wenn Sie sich in absehbarer Zeit
einen DSD-fähigen Streamer zulegen,
gibt‘s immer noch die Einschränkung,
dass serverseitig in aller Regel die
Unterstützung fehlt. Soll heißen: Die
meisten
NAS-Laufwerke
verstehen
sich mit diesem Format noch nicht.
Wir haben uns etwas einfallen lassen,
wie Sie mit minimalem finanziellen
Aufwand ein DSD-fähiges NAS ganz
einfach selber aufbauen können.
Möglich wird das durch einen klei-
nen Computer, der momentan in den
einschlägigen Foren schwer angesagt
ist und den ich schon länger auf dem
Schreibtisch und einige Experimente
damit gemacht habe. Der kleine Mi-
ni-Computer namens Raspberry
Pi
ist schon ein ganz besonderes Schätz-
chen. Ich will gar nicht behaupten,
dass man damit alles andere an die
Wand spielen kann, denn dem ist nicht
so. Klanglich ist er einem dedizierten
Musikcomputer mit mehr
Speicher
und Rechenpower oder einem hoch-
wertigen Musikserver schlicht unterle-
gen. Klar kann er als Streaming-Client
eingesetzt werden, doch haben wir in
EINSNULL
ganz
einfach
gewisse
Ansprüche
an
die
klanglichen
Er-
gebnisse, und die sind mit dem Rasp-
berry Pi leider eher durchwachsen.
Doch es gibt ja auch andere Einsatzge-
biete für HiFi, für die der Pi geradezu
wie geschaffen wirkt. Und so habe ich
am Ende etwas gebaut, was es so noch
gar nicht als Fertiglösung gibt und was
Sie sicher gut brauchen können: ein
NAS, das sogar DSD-fähig ist und
dank eigenem Drahtlosnetzwerk über-
allhin mitgenommen werden kann.
Das Betriebssystem, das man zu neh-
men hat, ist das offizielle Raspberry-Pi
„Soft-Float Debian Wheezy“. Die Ent-
scheidung fiel darauf, weil ich ein Linux
brauchte, auf dem eine JAVA-Umge-
bung lauffähig ist. Die brauchte ich
nämlich für den Server. Ich erspare Ih-
nen das mühevolle Einrichten jeder ein-
zelnen Funktion. Ich habe die Arbeit ja
bereits für Sie erledigt und biete deswe-
gen mit Erscheinen dieser Ausgabe eine
fertig vorkonfigurierte Image-Datei an,
die Sie einfach nur runterladen und auf
eine SD-Karte überspielen müssen. Ein
paar tiefergreifende Informationen will
ich Ihnen trotzdem geben, damit Sie
einige für Sie eventuell wichtige Dinge
noch nachträglich ändern können. Aber
der Reihe nach: Erst einmal wird das
Image heruntergeladen und auf SD-
Karte gebrannt. Unter Windows macht
man das recht einfach und schnell mit
dem Programm „Win32DiskImager“.
Das kann man kostenlos unter https://
launchpad.net/win32-image-writer
herunterladen und für das Aufpielen
der Image-Datei nutzen. Je nach Karte
dauert das Erstellen ungefähr zwanzig
Minuten, so lange muss man sich in
Geduld üben.
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